Kaffeeland Kenia – Ursprungsland des Kaffees
Kenia – In der Wiege der Sonne fühlt sich auch der Kaffee wohl
Transparenz, die bereits beim Handel des Kaffees beginnt
Heutzutage gilt Kenia als eines der wichtigsten Kaffeeanbau-Länder der Welt und ist zu einem der führenden Exporteure der heißgeliebten Arabica-Bohne aufgestiegen. Die feinen Kaffeepflanzen werden auf rund 1300 Groß-Plantagen von zirka 600.000 Kleinerzeugern, die durch mehrere Kooperativen organisiert sind, angelegt. Eine Besonderheit besteht hier vor allem in der Tatsache, dass die Regierung die Kaffeewirtschaft streng überwacht und steuert.
So sind viele der Anbauflächen teilweise verstaatlicht und rund siebzig bis achtzig Prozent des gesamten kenianischen Kaffees wird bei wöchentlichen Auktionen in Nairobi in kleinen Portionen bis zu sechzig Sack an den Höchstbietenden versteigert. Bei diesen Auktionen ist die Qualität ein essenzieller Faktor für den Preis, wobei vor allem die Größe der Bohnen die Qualitätsklasse bestimmt. Ein maßgeblicher Grund für die guten Preise besteht vor allem in der Tatsache, dass die Bauern ihre Kaffeebohnen per Hand ernten und so exzellente Qualität des Ernteguts sicherstellen.
Die verbliebenen zwanzig bis dreißig Prozent werden direkt durch die Produzenten an Importeure und Röster weiterverkauft. Ein erheblicher Vorteil dieses Systems besteht in der enormen Transparenz für alle Seiten, da vor allem auch Farmer die Möglichkeit haben, den Auktionen regelmäßig beizuwohnen.
Im Vergleich zu Äthiopien, welches als Geburtenland des Kaffes gilt, begann der Kaffeeanbau in Kenia erst spät im 19. Jahrhundert und prägt damit eine eher überschaubare Kaffeetradition. Die ersten Kaffeebäume wurden erst in der Kolonialzeit durch die britische Besetzung eingeführt und in kenianischen Boden gepflanzt. Daher ist es kein Wunder, dass die Kenianer sich nicht als eingefleischte Kaffeetrinker verstehen, sondern sich vorzugsweise ausgedehnten Teezeremonien widmen.
Wo die Arabica-Bohne zuhause ist
Kenianischer Kaffee wird in meist in Höhen von 1.500 und 2.100 Metern angebaut, da sie hier beste Entwicklungschancen finden. Die wichtigsten Anbaugebiete findet man im zentralen Hochland, welches sich rund um den Mount Kenya erstreckt, sowie auch im westlichen Hochland nahe des Mount Elgon. Die richtige Menge an Niederschlägen sowie ausgewogene Temperaturen wirken sich in diesen Regionen ganz besonders positiv auf die Entwicklung der sensiblen Pflanzen aus. Da der Boden hier zudem vulkanisch und reich ans Phosphor ist, erhalten vor allem auch die anspruchsvollen Arabica-Bohnen ihr besonderes Aroma und eine ausgeprägte Säurestruktur. Kaffeebohnen, welche aus der Region des Mount Kenya gewonnen werden, sind mit AA-Qualität ausgewiesen, der höchsten Qualitätsstufe für Kaffee.
Nur die größten und komplexesten Kaffeebohnen werden so klassifiziert. Die Haupterntezeit kenianischen Kaffees erstreckt sich auf die Monate Oktober bis März, wobei streng darauf geachtet wird, dass nur die reifen Kaffeekirschen ausgelesen werden. So ist es nicht ungewöhnlich, dass unterjährig bis zu viermal nachgeerntet wird, um auch alle Kaffeekirschen nachreifen zu lassen. In Hochzeit werden die Plantagen beinahe wöchentlich abgelaufen, um so ein Überreifen einzelner Kaffeefrüchte zu vermeiden.
Die Geschmacksvielfalt des kenianischen Kaffees: Vielschichtig und exotisch
Kenianischer Kaffee gilt nicht ohne Grund als einer der besten Kaffees der Welt und zeichnet sich durch eine besondere Komplexität und einen vollen Körper aus, welcher oftmals feine Noten von Beeren aufweist. Die markantesten Nuancen erinnern insbesondere an Brombeere, Johannisbeere, Rhabarber oder Hibiskus und zeigen zuweilen sogar leicht blumige Tendenzen. Zwei bekannte kenianische Kaffeesorten, die ganz unterschiedliche Geschmackskompositionen aufweisen, gehören beispielsweise zu dem Rungeto Karimikui sowie dem Kabare Karani. So ist der Rungeto Karimikui als ein überaus lebendiger und vielschichtiger Kaffee bekannt, der sich durch einen spritzigen Charakter auszeichnet, welcher je nach Wassertemperatur variieren kann.
Neben ausgeprägten beerigen Nuancen ist er zudem fein herb im Geschmack und hat feine Rhabarberauszüge inne. Der Kaffee Kabare Karani ist hingegen deutlich würziger im Aroma und verwöhnt mit natürlichen Süßen von schwarzer Johannisbeere, Stachelbeeren, Nektarine und Honig. Damit jede Bohne sein ganzes Aroma entfalten kann, ist der Mahlgrad, die richtige Dosierung sowie die jeweilige Wassertemperatur entscheidend.
Fazit: Wenn Kaffee eine Geschichte erzählt
Kaffeeliebhaber werden Kenia nicht nur wegen seiner beeindruckenden Geschichte, sondern vor allem wegen der hohen Qualität seiner Kaffeebohnen schätzen.
So ist kenianischer Kaffee wie sein Herkunftsland reich an Nuancen und Geschmack und weiß Genießer immer wieder zu überraschen. Bereits der Duft verspricht, was der spätere Geschmack hält: Ausgewogenheit, ein voller Körper sowie ein raffiniertes Spiel exotischer Nuancen, die dich in die Ferne eines geheimnisvollen Landes entführen.
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Wir haben diesen Test & Vergleich (11/2024) im laufenden Monat überprüft und die Beschreibungen einzelner Produkte aktualisiert. Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Update am 15. Januar 2023